Vielen Dank auch!

Seit ein paar Tagen habe ich einen Vertrag unterschrieben. Ich arbeite ab Herbst in einem Teilzeit-Angestelltenverhältnis. Mein Freelancer-Herz pocht und ich fühle mich ganz schlecht. Nicht nur, dass ich nun zu einem „Staff“ gehöre, nein, das katarische Gestez schreibt vor, dass man bis ins Kleinste nachweist, dass man, was man für eine Ausbildung hat. Nein, die Bestätigung all dessen von der Hochschule reicht nicht aus, das Regierungspräsidium muss beglaubigen und neben der katarischen Botschaft in Berlin auch das katarischen Außenministerium im Land selbst. Weiterlesen

„Ja leckts mi am Arsch!“ – Besuch in der Wüste

Ich hatte mir Besonderes erhofft mit der Buchung eines Wüstenabends bei Kamel-Uschi auf ihrer Farm in der Nähe Dubais. Und – ja – irgendwie hat sich diese Vorstellung auch erfüllt, denn skurriler hätte es nicht sein können. Uschi empfängt uns herzlich, spricht sie arabisch oder allgäuisch? Das ist gerade nicht wirklich gut zu unterscheiden. Zur Begrüßung gibt’s Ingwertee und später süße Quarktaschen (Legimat geheißen) mit Dattelhonig überträufelt. Ich verzichte wegen meines empfindlichen Magens, der Rest der Truppe ist schonmal begeistert. Uschi erzählt von ihrer Kamelzucht und den vielen Diskussionen mit den Locals, die auch Kamele von ihr betreuen lassen. Dass sie die Tiere liebt, sieht man. Schüchtern stellt sie uns „den Raucher“ unter ihnen vor, Weiterlesen

Very, very old and very, very wet | 4.

Zunächst brauchen wir 2 Stunden, um aus Amman rauszukommen. Dazu ist es kühl und es scheint bald zu regnen. Stunden später in Petra, der alten wunderschönen Felsenstadt der Nabatäer angekommen, ist es kalt und es gießt aus Kübeln. Wir stürzen uns in Matsch und Fluten und kämpfen uns bis zur Schatzkammer durch. Indi, ich komme!! Nur wir und ein paar Japaner wagen es. Die hinabstürzenden Wasserfälle am Rand des Siq lassen den Weg hinab zur alten Stadt zu wadentiefen Wasserströmen anschwellen. Ganz ungefährlich erscheint es mir nicht, aber so nah am Ziel gibt es kein Zurück. Am Ende des Nach-unten und wieder Nach-oben sind wir komplett durchweicht. Auch morgen noch werde ich in nassen Schuhen durch die Gegend laufen müssen. Trocknen ist nicht: keine Heizung und auch nach der Rückkehr nach Amman ist es immer noch sehr kalt. Die Taufstelle und unsere Übernachtung fallen auch ins Wasser, das Pilgerhaus ist überschwemmt. Morgen gibt es nochmal eine Möglichkeit sie zu besuchen. Aber Selbsttaufe fällt wohl aus. Weiterlesen

Moses‘ Tafeln | 4.

Zunächst ‚mal ist ein Besuch des Lagers Satari an der syrischen Grenze im Nordwesten Jordaniens vom Sicherheitsdienst abgesagt worden und so machen wir uns auf zu einem anderen Flüchtlingsprojekt in Azraq, einer Auffangschule für syrische Flüchtlingskinder, die keinen regulären Platz an einer jordanischen Schule erhalten haben und ohne diese Zwischenschule keine Chance hätten etwas zu lernen. Zudem sind es Kinder, die nicht registriert sind und somit keine offizielle Hilfe erhalten. Die Schule hält sich an die jordanischen Schulrichtlinien, damit die Kinder, sobald ein Platz frei ist, wechseln können. Registrierungen sind von vielen Familien nicht gewünscht, denn Registrierung bedeutet Lagereinweisung und Preisgabe des Aufenthaltsortes. Dies wird aus Angst vermieden und da in Jordanien kein Flüchtling, das heißt auch kein Unregistrierter, abgewiesen wird, ist es eine Möglichkeit dem Krieg zu entfliehen. Die Kinder und Familien werden mit Sach-, Geld-, und Essensspenden unterstützt. Träger ist ein Frauenverein, der mit der Hilfe der deutschen Gemeinde Amman das Projekt mitstemmt. Weiterlesen