Nichts sucht Etwas

Das Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas
(Christian Morgenstern)

Wir wollen bedeutsam sein, weil jemand das erwartet, oder weil man glaubt, dass es wichtig sei. Bedeutung erlangen ist ein Lebensziel – und sei es auch nur durch das eigene Kind, das selbstgemachte Wesen, das es schafft, die eigenen Träume zu erfüllen.

Unser Streben nach Anerkennung und Wertschätzung ist so groß, dass es sogar egal ist, mit was man Bedeutung erlangt. Gesehen werden, erkannt werden, geliebt werden, ob das mit Geld, einer besonderen Leistung, einer Idee, oder Gabe gelingt, bleibt letztendlich egal.

Gutes Aussehen ist dabei auf Platz 1 im Anerkennungsranking, denn wer schön ist und dazu vielleicht auch noch ein bisschen schlau, zieht Erfolg magisch an. Zwar ist Schönheit und Intelligenz zum größten Teil gottgegeben und den allermeisten in dieser Kombination nicht vergönnt und trotzdem belegen gute Taten und mutiges Tun nur Platz 2.

Was für den Influencer auf Instagram gut ist, ist dem Extremsportler nicht teuer und für den Arzt ohne Grenzen dürfte beides ein Gräuel sein. Der eine freut sich über Likes, der andere, dass er es wieder einmal geschafft hat und der Nächste glaubt, nur mit Ausübung seines Berufes erlange er wahre Anerkennung und Befriedigung. Aber das ist ja alles Ansichtssache!

Man könnte natürlich fragen und dann entsprechend werten:
Ist die erlangte Anerkennung nur eine Blase, die früher oder später platzt, weil vom zeitgeistigen Shitstorm weggepustet oder nicht mit Erfolg gekrönt, oder hat die Anerkennung eine nachhaltige Erhöhung zur Folge und ist sich vielleicht sogar selbst genug? Jedoch die Antworten geben wir uns immer fröhlich selbst, denn Moralinstanzen und -apostel gibt es viele, doch auch die vertreten nur verordnete Meinungen oder persönliche Ansichten.

Vielmehr muss es so sein: Es gibt keinen allgemeingültigen Maßstab für Bedeutung und auch nicht für Bedeutungslosigkeit.