Schön, oder?

Als ich das erste Mal durch Doha fuhr und der Mann mir vom Fahrersitz aus vorschwärmte: „Schau mal, das Haus da! Und hier dieser Laden! Und hier, der Blick dahinten hinaus… ist das nicht wunderschön?“, da nickte ich müde lächelnd und schaute schnell aus dem Fenster und ließ dieses nichtssagende beigefarbene, versandete Häuserchaos an mir vorüberziehen. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht hierher zu ziehen, und was meint der bloß mit „schön„?. Heute denke ich war ich ja eigentlich blöd, dass ich nicht gleich daran gedacht habe, dass jeder Ort, an dem man lebt und liebt, schön werden kann. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Leben

Ein Leben in Schlappen

Wie  einer meiner Arbeitstage hier in Doha aussieht? Nun. Nehmen wir gleich den ersten Tag in der Woche, den Sonntag. Der ist ja eigentlich schon nicht normal, weil er eben ein Sonntag ist und ich immer noch nicht verinnerlicht habe, dass ich hier keinen Montag vor mir habe. Dadurch verwechsle ich schon zu Beginn der Woche alle Tage und komme mit meinen Terminen und dem Stundenplan des Sohnes zunächst einmal durcheinander. Die ersten Stunden am Sonntag vergehen also in gewisser Verwirrtheit. Weiterlesen

Ich bin dann mal beten

Den Jungs hatten wir versprochen gemeinsam zum Aqua-Park zu fahren: Riesenrutschen, Wasserstraßen, Pommes, Chickenburger und Cola – alles was das Herz zweier Elfjähriger begehrt. Wieder also reißen wir uns und unsere alten Körper zusammen und fahren mit einer Freundin und deren Sohn Richtung Wüste links, wo dieser Park zu finden ist. Weiterlesen

Hühner-Kollektion

Der Sohn will wissen, wann ich und der Mann von zu Hause ausgezogen und wann wir zusammengezogen sind und wie sich das überhaupt gestaltet hat, als wir erwachsen wurden. Ich berichte detailliert von unseren anfänglich chaotischen Wohnverhältnisse zu Studienzeiten: Zusammenziehen, auseinanderziehen, WG-Leben, etc… und frage dann, warum er das wissen möchte.
Er malt mir in schillernden Farben aus, wie er mit 19, nein besser mit 18, auszieht und in einer ganz kleinen Wohnung mit einer ganz kleinen Küche zwischen mindestens 3 Computern sitzt und ein Leben als „You-Tuber“ führt und damit auch Geld verdient. Die Vision: Keiner sagt ihm, was er tun soll.

Kernsatz der Unterhaltung war allerdings der folgende:
»Ich habe vor erstmal alleine zu leben, bevor ich die Chickens einsammel’.«

Carpe Diem, Du Vollpfosten!

Fernsehen ist gar nicht so einfach hier. Eigentlich darf ich das nicht so verallgemeinern, denn es scheint so, dass alle deutschen Familien, außer uns, Programme von überallher empfangen, es sich abends beim Zweiten Deutschen Fernsehen oder den Öffentlich Rechtlichen gut gehen lassen und angeblich nie Probleme mit der Technik haben. Es muss also so sein, dass wir ein schlechtes Händchen für diese Dinge besitzen, so wie eine Freundin von mir, die nie Glück mit ihren Autos hat. Regelmäßig ist die Lichtmaschine (Lichtmaschine!) kaputt, Teile fliegen durch die Gegend, sie bleiben liegen … egal welche  Marke sie auch probiert. Weiterlesen