Der 18.12.

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Unsere Weihnachtsferien beginnen morgen mit dem Nationalfeiertag Qatars: Die Flaggen hängen schon seiten Tagen, Mauern wurden in den qatarischen Farben bepinselt, riesige Tücher verhängen Kaufhäuser, tausende Wimpelchen wurden gespannt und es fehlen natürlich auch nicht die Autoflaggen an den Fenstern und unzählige Porträts des Emirs und seines Vaters an Häuserwänden. Dazu kommt direkt am 18. die Militärparade, Flugshow, Feuerwerk und ausgelassene Einheimische (habe mir sagen lassen, dass sogar geschossen werden könnte – na toll), sowie Verkehrschaos ohne Ende, wenn Jugendliche ihre merkwürdigen Motoraufheul-, Hotwheel-Spielchen auf den Straßen veranstalten – ohne Rücksicht auf kilometerlange Staus hinter ihnen. Wie wir von A nach B kommen sollen ist mir ein Rätsel ….

Warum der 18.12.?
Seit 2007, auf Geheiß des damaligen Emirs, ist dieser Tag als Feiertag festgeschrieben. Er bezieht sich auf einen kriegerischen Konflikt am 18. Dezember 1878. Damals hatten Bahrainische Militärs qatarische Rebellen in Al Wakhra geschlagen. Dies jedoch bedeutete eine grobe Verletzung des „England-Bahrain-Vertrages“ und nach diesem Ereignis setzte England politische Kräfte in Bewegung, die den Beginn der Unabhängigkeit Qatars in Gang setzten und die königliche Al Thani-Familie als semi-abhängige Herscher unterstützten. Qatarische Nationalisten beschreiben diesen Krieg als „Qatars ersten Unabhängigkeitskrieg“. 15 Jahre später in der „Schlacht von Wajbah“ besiegte Qatar unter Sheik Jassim bin Mohammed Al Thani die Türken im sog. „Zweiten Qatarischen Unabhängigkeitskrieg“. Ein danach verfasstes Abkommen bildete die Grundlage zur Unabhängigkeit des Staates. De facto ist Qatar erst seit 1971 in einer konstitutionellen Erbmonarchie ein souveräner Staat. Der Nationalfeiertag, mit Bezug auf den 18.12.1878, ist somit eigentlich eher als ein Fest der nationalen Identiät zu sehen, als als Staatsgründungsfeiertag.

Foto Kopie

 

Nicht ohne meinen Ehemann

Ich muss Geld am Automaten abheben, was normalerweise auch immer geklappt hat. Nun streikt die Karte, der Geldautomat und nicht nur einer.
Also schnappe ich mir die Karte vom Mann, erreiche ihn nicht wegen der der PIN-Nummer und versuche – hier ist ja vieles möglich – auf der Bank direkt an Cash zu kommen. Ich frage unschuldig:
»Ist es eventuell möglich mit dieser Karte meines Mannes Geld abzuheben.?«

Die Antwort, mit breitem Grinsen im Gesicht:
»Ohne PIN und ohne Ehemann kriegen Sie hier rein garnichts.«

Worauf ich freundlich lächelnd abwinke und abziehe.

Der Händel

Also der Händel, der war schon schön gestern am 1. Advent. Selbst der Sohn konnte es nach einer gewissen Einarbeitungszeit genießen und sang fröhlich »Halleluja« bei unserer chaotischen Heimfahrt durch einen endlos scheinenden Teil der Wüste (Navi ging nicht, Mama drehte auf, Sohn bewahrte Contenance …). Weiterlesen

Doha Bach Chor

Gestern also der Adventsbasar, das zweite große Ereignis neben dem Sommerfest an der Deutschen Schule. Sterne basteln, dekorieren und in der Küche stehen und spülen – naja, ich habs ja nicht anders gewollt. Heute entschädige ich mich mit einer Aufführung des »Messias« in der Anglican Church im Religious Complex. Bin schon sehr gespannt. Es singt der »Doha Bach Chor«. Der Sohn muss mit.

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It never rains …

Von wegen! Ich genieße seit heute früh das Tröpfeln auf dem Dach und habe auch schon das Schwimmen im Regen hinter mir – ganz wie in Isenburg! Ein Traum. Es ist kühl und die Luft frisch. Wunderbar!

Vor ein paar Tagen waren wir im Wholesale Market, dem Großmarkt hier in Doha. Vom Kamel, übers Schaf und die Ziege, Hühner und Gemüse, Obst, Haushaltswaren, Pflanzen gibt es alles.
Dazu noch Deko, Sparbüchsenstände (warum es die gibt, muss ich noch herausfinden) und Pflanzenrankständer, die, wie wir später herausfanden, Dishdasha*-Duft-Gerüste (wie will man das nur nennen???) sind. Sie sind dazu da, dass die arabischen Männer Ihre weißen Gewänder darüber hängen. Unten drunter kommt ein Töpfchen mit brennendem Weihrauch, der den Stoff eindüftelt. Riecht wirklich nicht schlecht. Auf einem der Fotos sind sie gut zu sehen. Wir waren sehr begeistert von den Haushaltswaren: selbstgebastelte Grills, Hackebeilchen, Krummsäbel, Kamelgerten und wunderschön verzierte uralte Krüppelholzstöcke, Shisha**-Kohle-Schalen – was der Mensch hier halt so braucht im Alltag!

Hey, es regnet immer noch!!!!!

* Der Dischdascha (‏دشداشة‎, DMG dišdāša, auch Dishdasha) ist ein luftiges, knöchellanges, in der Regel langärmeliges, baumwollenes und meist weißes Gewand, das traditionell in den Wüstenregionen der Arabischen Halbinsel und verschiedenen Nachbargebieten vorwiegend von Männern getragen wird.

** Eine Shisha ist eine Wasserpfeife arabischen Ursprungs. In der Shisha wird meist Tabak mit Fruchtaromen oder ähnlichen Geschmacksrichtungen geraucht. Der Rauch wird zunächst durch ein Bowl genanntes, mit Wasser gefülltes Gefäß gezogen. Durch das Wasser wird der Rauch gekühlt und Schwebstoffe sowie wasserlösliche Bestandteile teilweise herausgefiltert. Es ist inzwischen unbestritten, dass der Konsum von Wasserpfeifen gesundheitliche Risiken mit sich bringt.

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