Das zweite Mal

Der Mann, geschäftlich in Bahrain, überließ mir das Auto und ich stürzte mich in den Verkehr. Der Sohn nahm’s gelassen und ich dürfte nach diesem Tag einige Euros in die ›Trottelkasse*‹ verloren haben, wenn ich es nicht vorher weise mit ihm abgesprochen hätte.

Das Problem beim Autofahren hier ist das Unvorhersehbare: Heißt grüne Ampel auch wirklich »Du darfst fahren«, oder regelt da irgendwo ein Polizist den Verkehr und man muss stehen bleiben? Bleibt der Qatari rechts von mir da, wo er ist, oder überfährt er den hohen Bürgersteig zwischen uns, weil er doch lieber links fahren will und erwartet, dass ich mich zur Seite bewege? Bremst der Wagen hinter mir, oder schreibt der Fahrer zuerst seine SMS fertig und riskiert einen Auffahrunfall** und wer hält länger durch und behält die Nerven auf  e i n e r  Spur? Der Wagen links, oder der rechts neben mir, oder ich in der Mitte …

Zitat des Tages:
»›Verficktes Huhn« habe ich aber wirklich noch nie gehört, Mama …«

————-

* Unsere Familienkasse, in die Geld fließt, wenn Ungebührliches gesprochen oder getan wird.

** Leider muss sich der, auf den aufgefahren wird selbst darum kümmern, dass die Versicherung des Auffahrers zahlt – unlogisch, hier jedoch »sinnvoll«, denn es gibt zuviel identische Auffahrer (meist Einheimische).

Das erste Mal

Okay, also heute bin ich zum ersten Mal Auto gefahren. Jedoch im Schongang, denn heute ist Freitag, und Freitag ist hier Sonntag, d.h. niemand fährt Auto. Trotz Automatik (ich hasse Automatik) ging es gut. Der Mann meint, ich sei zu langsam, aber das kann ja noch werden. Nach 30 Jahren Fahrpraxis fühle ich mich unangenehm in die Anfängerzeit versetzt und mir graut schon vor der Rush-Hour, wenn ich den Sohn alleine zur Schule fahren muss. Bild folgt. Hier erstmal der heutige Traffic visualisiert:  schön, gell?