Ich, der Olli, der Hatschel und der Frank

Wenn der Mann und ich unseren Erinnerungen nachhängen, streiten wir uns meistens, denn unsere Erinnerungen müssten eigentlich identisch sein: Wir sind gleich alt, im selben Städtchen geboren und bewegten uns auch noch in der entscheidenden Phase unserer Pubertät in einer damals so genannten „Klicke“.
Aber die Geschichte von ihm, dem Olli, dem Hatschel und dem Frank, die kannte ich bisher noch nicht.

Im August haben wir unsere 35-Jahre-Abitur-Feier und bis dahin sollten wir das etwas abgleichen. Vorgestern traf mit der Einladung das Motto ein: „Seit wann ist Jugend eine Frage des Alters?“…. Seit jeher, natürlich! Mäßig zeitgemäße Ansicht, ja, ja. Aber so ist es doch: Altwerden lässt sich nicht schönreden. So wird also Neugier siegen müssen, um hinzumarschieren, zum Seniorenabend des 83er Jahrgangs.

Wie das nun war mit ihm, dem Olli, dem Hatschel und dem Frank? Moment – ich muss grad’ nochmal fragen …

Wir mit ich (hinter der Kamera) und dem Mann (der mit den Locken)

Nichts sucht Etwas

Das Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas
(Christian Morgenstern)

Wir wollen bedeutsam sein, weil jemand das erwartet, oder weil man glaubt, dass es wichtig sei. Bedeutung erlangen ist ein Lebensziel – und sei es auch nur durch das eigene Kind, das selbstgemachte Wesen, das es schafft, die eigenen Träume zu erfüllen.

Unser Streben nach Anerkennung und Wertschätzung ist so groß, dass es sogar egal ist, mit was man Bedeutung erlangt. Gesehen werden, erkannt werden, geliebt werden, ob das mit Geld, einer besonderen Leistung, einer Idee, oder Gabe gelingt, bleibt letztendlich egal.

Gutes Aussehen ist dabei auf Platz 1 im Anerkennungsranking, denn wer schön ist und dazu vielleicht auch noch ein bisschen schlau, zieht Erfolg magisch an. Zwar ist Schönheit und Intelligenz zum größten Teil gottgegeben und den allermeisten in dieser Kombination nicht vergönnt und trotzdem belegen gute Taten und mutiges Tun nur Platz 2.

Was für den Influencer auf Instagram gut ist, ist dem Extremsportler nicht teuer und für den Arzt ohne Grenzen dürfte beides ein Gräuel sein. Der eine freut sich über Likes, der andere, dass er es wieder einmal geschafft hat und der Nächste glaubt, nur mit Ausübung seines Berufes erlange er wahre Anerkennung und Befriedigung. Aber das ist ja alles Ansichtssache!

Man könnte natürlich fragen und dann entsprechend werten:
Ist die erlangte Anerkennung nur eine Blase, die früher oder später platzt, weil vom zeitgeistigen Shitstorm weggepustet oder nicht mit Erfolg gekrönt, oder hat die Anerkennung eine nachhaltige Erhöhung zur Folge und ist sich vielleicht sogar selbst genug? Jedoch die Antworten geben wir uns immer fröhlich selbst, denn Moralinstanzen und -apostel gibt es viele, doch auch die vertreten nur verordnete Meinungen oder persönliche Ansichten.

Vielmehr muss es so sein: Es gibt keinen allgemeingültigen Maßstab für Bedeutung und auch nicht für Bedeutungslosigkeit.

Nach Wertschätzung kommt Innenansicht

Nachdem mein Jahresprojekt „Appreciation*“ abgeschlossen ist, habe ich ein neues Foto-Projekt begonnen, das mich in den nächsten Monaten beschäftigen wird. Es heißt „Taxi sweet Home“ oder wahlweise „Home sweet Taxi“. und zeigt besondere Innenansichten Singapurs.

> Hier der Link zum Beitrag

Wer sich das vorherige Projekt anschauen möchte, kann das in der fertigen

> Online-Version tun!

* Wertschätzung

 

Veröffentlicht unter Fotos

”Zurück auf Start“ ist hart

Liebe S.,

wurde ja auch Zeit, dass ich endlich mal schreibe. Seit Monaten lasse nichts von mir hören. Nicht, dass es nichts zu erzählen gäbe, aber ich habe das alles zugegebenermaßen ganz schön unterschätzt: Neue Kultur, anderes Klima (ist dann doch noch heißer geworden …), Schulumstellung, Arbeit …  Man glaubt, man habe genügend Erfahrung, jedoch: ”Zurück auf Start“ ist hart! 
Dazu kommt, dass man sich nicht nur kilometermäßig immer weiter von Deutschland entfernt und das Kontakte-halten dadurch auch nicht einfacher wird. 

 Weiterlesen

Harmonie als Programm

Gestern erste geplante Kontaktaufnahme mit Expats: Coffee Morning im ”German House“ in Singapur. Ich bin gewappnet, also auf geht’s.

Ich gurke eine gute halbe Stunde durch die Stadt. Das ”Deutsche Haus“ liegt wunderbar gelegen an einer ruhigen Straße, als Eckhaus eines Gebäudekomplexes, das aussieht wie aneinandergeklebte Häuser aus dem Frankfurter Westend. Weiterlesen