Und wen, bitteschön …

Ein Nachruf auf Dietrich, erschienen im Juli im Berliner Tagesspiegel. Autor ist Gregor Eisenhauer

Und wen, bitteschön, interessiert Meusebach?

Der Friedensvertrag zwischen den Komantschen und Ottfried Hans Freiherr von Meusebach, geschlossen am 9. Mai 1847, war der einzige Pakt zwischen Siedlern und Indianern, der nie gebrochen wurde. „Ich schätze meine roten Brüder nicht geringer, weil ihre Haut dunkler ist, und ich halte nicht mehr vom Volk der Weißen, nur weil ihre Hauptfarbe heller ist.“ Ein Mann, ein Wort. Sein Vater Karl Hartwig Gregor von Meusebach war da ganz anderer Ansicht. Er war ein Mann der vielen Worte, gern auch der kalauernden, was seiner Gelehrsamkeit keinen Abbruch tat. Weiterlesen

Lieblingsstelle

Vor zwei Tagen hatte ich ein Aha-Erlebnis bei einem Buch. Ich las eine Stelle darin, die wie folgt lautete:

„Er aß das letzte Stück Hummer, das Fleisch aus der aufgebrochenen Schere. Er hatte sich das Beste bis zum Schluss aufgehoben, das hatte er als Kind schon getan. Und er trank den letzten Schluck des sehr guten, sehr kalten Weißweins.“

Nicht, dass ich gerne Hummer äße oder die Bretagne kennen würde (in der der „Er“ den Hummer verspeist) oder mir Ähnliches in der Kindheit widerfahren wäre (das Highlight für uns war definitiv Ravioli aus der Dose), aber diese Stelle bewirkte trotzdem ein Innehalten, ein Nachspüren und – machte mich eine Sekunde glücklich. Ich musste mir diese Stelle merken, ich knickte ausmahmsweise ein Eselsohr in die Seite und mir fiel ein, dass ich  schon öfter Mal so eine Stelle gefunden hatte, sie mir aber nicht behalten hatte, wieder vergaß und mich im Nachhinein darüber ärgerte. Die, bei denen ich nun dran denke ein Eselsohr zu machen oder mir die URL zu merken oder den Fotoapparat zu zücken – die archiviere ich jetzt hier. Schlagwort „Lieblingsstelle“.

 

Dubai-dubai-duuuu

Eine gute Freundin zu treffen war nun Anlass genug, um zwei Tage nach Dubai zu fliegen, wo der Bär tags wie nachts brummt. Zwei Tage reichen natürlich nicht aus, um alles zu sehen … aber für einen ersten Schnupperkurs in „Größer-schöner-höher“ taugte es. Am Wichtigsten war es  zunächst die Atlantis Waterworld zu besuchen und eben jene Freundin zu treffen, die schon seit vielen Jahren Dubai-Fan ist. Was die Wasserwelt betrifft, so war es natürlich der Sohn, dem wir dieses Erlebnis zu verdanken haben und so zwängten der Mann und ich uns in riesige Schwimmreifen und ließen uns von der Strömung durch ein gigantisches Areal an Wasserwegen treiben, schütteln, drehen, fallen. Wir waren am Ende des Tages völlig fertig. Höhepunkt war – für den Sohn, es zu tun, für uns, dabei zuschauen zu müssen – The Tower of Neptun … aber was rede ich – guckts Euch auf dem Werbevideo im Anschluss an diesen Artikel an … Weiterlesen

Doha Networking

Es ist der Erziehung meiner in ihrem Job als Leiterin eines evangelischen Kindergartens seinerzeit sehr engagierten Mutter zu verdanken, dass ich hier in Doha als allererstes mit der Deutschsprachigen Christlichen Gemeinde Doha Kontakt aufnahm. Schon lange bevor es nach Doha ging stand ich in meinem ersten „Verteiler“. Erst sehr viel später wurde klar, dass dies genau der richtige Anfang war. Wer engagiert sich schon in einem muslimischen Land in einer christlichen Gemeinde? Alle, die sich hier treffen (es sind zugegebenermaßen nicht sehr viele), sind engagiert, interessiert, freundlich, offen und wiederum mit Organisationen und Leuten vernetzt, durch die erneut interessante Verbindungen und Ideen entstehen. So zog und zieht es uns tiefer in das kulturelle Leben in dieser Stadt und steigert das Gefühl angekommen zu sein. Neueste Aktion ist der Beitritt in die Deutsch-Katarische Gesellschaft e.V., die sich 2011 gründete mit dem hehren Ziel zum einen die hiesige Kulturlandschaft mit deutschem Input nachhaltig und nicht nur punktuell zu bereichern und zum andern sich auszutauschen. Die ersten Events werden demnächst organisiert: Lesung in der Nationalbibliothek aus »1000 und einer Nacht«, begleitet von klassischer Musik, dann geführte Ausflüge zu den Ausgrabungsstätten im Norden Qatars: Ruinen alter Städte, liebevoll restauriert, jedoch leider nur spärlich besucht. Das hört sich doch gut an, oder?

For further Information
Deutschsprachige Christliche Gemeinde
Deutsch-Katarische Gesellschaft e.V.
Nationalbibliothek

Zeitmaschine

Letzthin hatte ich ein geruchstechnisches Déjà-vu, also eher ein Dèjá-senti. Aber da war nur eine Hauch von Erinnerung, ein vages „Huch, was war das denn“.
Ich konnte weder den Grund ausmachen, noch fand ich heraus, woran ich mich erinnerte.
Zwei Tage später wusste ich es. Das Gehirn ist ein unglaubliches Ding. Das neue Shampoo wars! Sein Geruch ist so leicht chemisch irgendwie, zunächst ein bisschen unangenehm, aber dann durch dieses seelische Anteasern so wundersam wunderbar.
Was mir dann ein Lächeln in Gesicht zauberte? Weiterlesen