Achgottachgottchen

Die Begriffe Allhamdullila, Inschalla, Maschalla und Walla werden dauernd, häufig, immerzu in der arabischen Sprache verwendet. Ganz ähnlich wie auch im Deutschen oder anderen Sprachen werden die Ausdrücke im Zusammenhang mit Gott in die Umgangssprache integriert und somit in ihrer Bedeutung auch verändert und locker verwendet (Beispiele: Gottseidank, Achgottachgott, DeinWortInGottesOhr, Gottbehüte, Herrgottnochmal, OhGott, Herrgottsakra, … und stopp, denn in der arabischen Welt wird auf gar keinen Fall geflucht mit diesen Begriffen!)

Die nachfolgend beschriebenen Ausdrücke finden sich auf fast jedem Auto als kleine kalligrafische Kunstwerke in Form von Aufklebern wieder. Manchmal ironisch gemeint, meist aber als Schutzformel und als Bekräftigung des Glaubens, dass alles Gottes Wille ist – dann wohl auch der eventuelle Autounfall.

Al-ḥamdu lillāh
Al-ḥamdu lillāh bedeutet „Lob sei Gott/Gott sei Dank“ und wird genau in dieser Bedeutung wie im Deutschen verwendet.
Auf Arabisch benutzt man Alhamdulillah in unendlich vielen Situationen, u.a. auch
nach dem Niesen (Ähnlich dem „Bless you“), oder als positive Antwort auf „Wie geht es Dir?“ Der Begriff wird so oft verwendet, dass sich das Wort „Hamdala“ („Alhamdullillah sagen“) entwickelt hat. In entlehnter Form kommen die drei konsonanten  Wurzelbuchstaben des Begriffs H, M und D in den Namen Muhammad, Mahmud, Hamid and Ahmad vor.
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In schā’a llāh
Das Wort, oder besser der Ausdruck In schā’a llāh hört man ständig. Er bedeutet „So Gott will!“ wörtlich übersetzt und wird, bei Wünschen, Hoffnungen, allgemeinen Bekundungen ans Ende eines Satzes gehängt. Er sollte im ernsthaften, gottgläubigen Sinne verwendet werden: „Ohne Gottes Wille vermag der Mensch nichts“.
Die Verwendung ist jedoch im Laufe der Zeit etwas verwässert worden und hat an Ernsthaftigkeit verloren, so wird er bei „Bald wirst Du gesund sein, In schā’a llāh“ genauso verwendet wie bei „Vielleicht bekommst Du zum Geburtstag ein Ipad, In schā’a llāh“.
Hier dient er Begriff dazu eine klare Stellungnahme zu vermeiden und die Aussage nur zwischen den Zeilen anzudeuten.

Der Ursprung der Formulierung liegt im Koran:
„Und sag ja nicht im Hinblick auf etwas (was du vorhast): „Ich werde dies morgen tun“, ohne (hinzuzufügen): ‚wenn Gott will‘! Und gedenke deines Herrn, wenn du vergißt (oder vergessen hast), (dies hinzuzufügen?), und sag: ‚Vielleicht wird mich mein Herr (künftig) zu etwas leiten, was eher richtig ist als dies (d.h. als meine vorherige Handlungsweise)‘!“
Übersetzung: Rudi Paret: Sure 18, Vers 23–24

Übrigens: Bei dem spanischen und portugiesischen Wort für „hoffentlich“ (ojalá bzw. oxalá) handelt es sich um Entlehnungen, die wahrscheinlich auf den arabischen Ausdruck In schā’a llāh zurückgehen.
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Mā schā’a Llāh
Diese Redewendung bedeutet übersetzt „Wie Gott/was Gott will!“ und bekräftigt das Gesagte mit Gottergebung. Er wird vor allem dann verwendet, wenn man etwas Schönes Begehrenswertes sieht und seine Verwunderung/Begeisterung zu Ausdruck bringen und gleichzeitig vermeiden will, dass der andere denkt, man sei neidisch. Wenn man in bestimmten Situationen versäumt Mā schā’a Llāh zu sagen, wird das Gegenüber sogleich Surren zitieren, um dem Bösen Blick dann doch noch abzuwenden. Der Begriff wird auch als männlicher Vorname benutzt.
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Wa’allāh
Ein weiterer Ausdruck ist „Wa’allāh“. Er ist ein arabischer Ausdruck mit der Bedeutung „(Ich schwöre) bei Gott“. Er wird genutzt, um ein Versprechen zu geben oder die Glaubwürdigkeit einer Aussage zu unterstreichen und wird im Gegensatz zu Inshallah für eine Bekräftigung des Gesagten/Getanen durch die eigene Person benutzt. Als Ausruf hat „Wallah!“, parallel zum etwa gleichbedeutenden „Ich schwöre!“, auch in die Umgangssprache muslimischer Jugendlicher in Deutschland Einzug gehalten, meist als Anhängsel zur Bekräftigung eines Satzes: „Der Film ist richtig gut, Wallah!“ oder „Ich ruf dich morgen an, Wallah!“. Der Sohn kam letztens auch mit dieser Aussagebekräftigung nach Hause.
Und: Das spanische „Olé!“ könnte diesem Begriff entlehnt sein.
Quellen u.a. Wikipedia, pers. Erklärungen