Alles eine Pampe

Libanesisch, persisch, marokkanisch, ägyptisch, qatarisch – »Überall dasselbe«, sagt der Mann: viele kleine Gerichte, als Starter und Hauptgerichte getrennt, gerne aber alles auf einmal entweder auf riesigen Platten oder auf kleinen Tellerchen serviert: In Zitrone eingelegtes Fleisch, überbackener Fisch, frittierte Klöße mit Fleisch, Humus (Kichererbsenpaste, in die ich mich reinsetzen könnte), Olivensalat, Fatousch (der einzig frische Blattsalat mit hart gebackenen, fettgetränkten Brotkrumen), neben sauleckerem Krautsalat mit Möhren, mit Labneh angemacht (ein aus Yoghurt gemachter Frischkäse, so ’ne Art saurer Quark) oder mit Essig und Öl. Dann wären da noch Pommes, Kebee (Lammfleisch in einer Teighülle gebacken) und Shawarma, gewürzte Fleischscheiben, die von einem Drehspieß sukzessive abgesäbelt und in ein Brot eingewickelt gegessen werden (Kebab lässt grüßen!). Wahlweise mit Hühnchen- oder Rindfleisch. Dann hätten wir noch Falafel mit einer Art Erdnuss-Kichererbsensoße (inkl. taubem Gefühl auf der Zunge mit herrlich aromatischen Abgang), zusammengewickelt in einem Brotfladen und es gäbe noch Haloumi zu erwähnen (Grillkäse), eigentlich griechisch … Besonders qatarisch ist der heimische Hamour-Fisch und Taboulet (nicht wie bei uns mit viel Couscous und Gemüse, sonder hier nur ein Hauch Couscous (ca. 4 Körner) und viel Petersilie, Knoblauch und Tomate – sehr lecker). Von der schmackhaften, Za’atar-Gewürzmischung, die gerne mit 2 Tonnen Öl vermischt auf Pizzateig geschmiert wird, habe ich ja schon berichtet.

ham
Hamour

kebee
Keebe

Taboulet
Taboulet

Lubnan Humus
Humus

Alles in allem ist das Essen auf dem Teller, wie auch die Küche in Qatar ein Mix aus allen arabischen Ländern, die sich um Qatar gruppieren, aber es gibt natürlich noch in Massen indonesische, indische und türkische Küche.
»Alles eine Pampe«, sagt der Mann, denn meist ist diese Küche löffelbar, oder man nimmt sie mit dünnen Brotfladen auf und wischt sich alles zusammen. Deshalb wird alles, bis auf wenigen Ausnahmen, kleinförmig und kleingeschnitten serviert. Dass man die Benutzung von Messer und Gabel mal vermissen könnte …. Aber saftiges Steak kriegt man auch: beim Österreicher zum Beispiel und bei La Dolce Vita einem italienischen Ristorante inkl. echten (!) Italienern. Mitten im Souq, in einer ruhigen Ecke sitzt man auf einem lauschigen Plätzchen. Hier bekommt der Mann importiertes Rindfleisch aus Argentinien, oder Saudi-Arabien und ich kann Penne Al’Arrabiata genießen – leider ohne den sonst obligatorischen Wein. Auf dem Souq ist komplettes Alkoholverbot. Schweinefleisch wird übrigens in keinem einzigen Restaurant in Qatar serviert (auch nicht in den ausländischen) und bei IKEA sind die Kötbullar einzig aus Rind.

Der nächste Test: ”Balhambar“ Restaurant an der Corniche mit libanesischer Küche. Da soll es einen gigantisch guten Grillteller geben (für den Mann) und die leckersten Pampen (für mich).

fatou
Fatousch

shwarma
Shawarma

 

 

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