Auf Heiligem Land | 3.

D. schenkt uns heute den Satz des Tages, indem er bei der Morgenandacht um 9 Uhr – ja, auch das gibt es jeden Tag – dies in den Raum wirft: „Warum schrieb Moses die zehn Gebote auf zwei Tafeln und nicht auf eine?“ Leider bleibt er die Antwort schuldig, referiert lieber über „Numeris“, einem Teil des Alten Testaments, den ich mit Sicherheit nun lesen werde. Wie geht der Tag dann weiter bis zum jetzigen Zeitpunkt, an dem ich im Essenssaal unserer Bleibe sitze, vor mir alle Pfarrer und Pfarrerinnen, trinkend und redend am gegenüberliegenden Tisch? Oh, gerade erfahre ich, dass ein Mitreisender mit undefinierbarem Ausschlag ins Krankenhaus kommt. Mir geht es im Gegenzug dazu ausgesprochen gut nach Konferenz Teil zwei, bei der wir ganz zum Schluss und ganz schnell, da das Mittagessen wartet, unser Projekt Doha vorstellen dürfen. Naja. Es folgt, rein in den Bus, raus aus dem Bus, eine Führung über die Zitadelle und 1001 archäologisch-christliche Geschichte von D., danach wieder Busfahrt, diesmal zur Lutherischen Kirche arabischer Christen mit empathischen Vortrag des Pfarrers über seine muslimisch-christliche kulturelle Arbeit. Nun bin ich also auch zwei Handschlag weit weg vom König von Jordanien, der die Arbeit von Shabel unterstützt. Kurze Pause und dann ein Vortrag von Rachel über die Flüchtlingsarbeit in Jordanien. Wieder bin ich beeindruckt vom Engagement dieser Leute, den Geschichten, Statistiken, der Bemerkung, dass man hier über den Stress Deutschlands lächelt, bei 1,5 Millionen Flüchtlingen und dem schon so lange währenden Dasein als Einwanderungsland. Ähnlich wie in Qatar gibt es auch hier nur noch 20% Einheimische. Interessant aber auch, dass viele Lager in gewisser Weise künstlich erhalten werden, damit das Geld für Jordanien von Unterstützern wie der USA weiterfließt. Dann endlich, wir sind alle schon völlig fertig, das Abendessen mit scharfer Cornflakes-Pizza. Morgen, wenns klappt, gilt u.a. unsere Aufmerksamtkeit dem Flüchtlingslager Satari und Menschen, die blinden und taubstummen Bewohnern des Lagers helfen. Jetzt schließe ich mich noch den brabbelnden Leuten da drüben kurz an und dann husch-husch ins Bettchen.

Mehr Bilder folgen später als Galerie! Hier erstmal Team Doha und unsere Kommunikationswunder:

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