Letzthin hatte ich ein geruchstechnisches Déjà-vu, also eher ein Dèjá-senti. Aber da war nur eine Hauch von Erinnerung, ein vages „Huch, was war das denn“.
Ich konnte weder den Grund ausmachen, noch fand ich heraus, woran ich mich erinnerte.
Zwei Tage später wusste ich es. Das Gehirn ist ein unglaubliches Ding. Das neue Shampoo wars! Sein Geruch ist so leicht chemisch irgendwie, zunächst ein bisschen unangenehm, aber dann durch dieses seelische Anteasern so wundersam wunderbar.
Was mir dann ein Lächeln in Gesicht zauberte? Nun, dieser Geruch katapultierte mich direkt in die Vergangenheit, denn er ist identisch mit dem Duft des grellblauen Badezusatzes in einer überdimensionalen Glasflasche, den meine Großmutter verwendete, wenn wir Samstags, während der Ferien baden mussten. In aufwendiger Vorarbeit wurde Wasser in einem riesigen Emailboiler mit brennenden Holzscheiten erhitzt. Stunden dauerte das. Dann wurde das heiße Wasser in eine Wanne gelassen, zuerst aber eben jener blaue Badezusatz, der sich mühsam mit dem Wasser vermischte. Es stand natürlich außer Frage, dass ein weiterer Boiler heiß gemacht wurde und so ging sofort das Geschrei los, wer zuerst baden durfte: Ich, meine Schwester, unsere Mutte, oder die Oma?
Die Wanne hatte, ich schwörs, Löwenfüße, und unter den linken beiden Füßen waren große, gleichhohe Holzklötze geklemmt, da der Boden extrem schief war. Im Raum, wo sie stand, konnten die Erwachsenen nur auf der Seite, auf der der Boden abfiel aufrecht stehen.
Dass ein Shampoo von „tesco“ das alles wieder hochgeholt hat!
Die chemischen Zusätze werde ich aber doch noch mal überprüfen müssen.