Inshallah!

k-m

Strom und Wasser verwaltet hier KAHRA MAA. Das macht sie gut. Die Sicherungen fliegen regelmäßig raus, aber das ist normal. Man drückt sie halt wieder rein. Und das Wasser läuft. Alles funktioniert – alles gut. Dann war der Strom weg. Und wie ich wenig später erfuhr, ist dies hier die übliche Art der „Mahnung“, wenn es an der Zeit ist ihn zu zahlen. Dass wir bis dato keinen Vertrag hatten erfuhr ich zwei Stunden später auf dem Amt der KAHRA MAA. Offen bleibt bis heute die Frage: Warum hatten wir Wasser und Strom? Es begann eine kleine Odyssee von Schreibtisch zu Schreibtisch, Supervisor to Agent one to Agent two … Keine Chance auf Strom, denn wir hatten ja nicht mal einen Vertrag mit der KAHRA MAA. Erst nachdem der Leasing Director unseres Wohndorfes (wie habe ich den bloß nochmal aufgetrieben?) eine Bekannte von ihm im Amt besuchte und ihr Herz erweichte, damit sie den Strom wieder anschaltete, ging es voran. 10 Uhr in der früh war der Strom weg, um 15 Uhr war er wieder da. »Ein Wunder!«, wie mir von Kennerseite versichert wurde. Normalerweise dauert es mindestens eine Woche. Details meiner Odyssee erspare ich Euch. Am schwierigsten fand ich die Kommunikation mit vollverschleierten Damen, die zwar sehr nett, jedoch für mich unwahrscheinlich schwer zu verstehen waren, da ich ihre Gestik null interpretieren konnte. Bis heute beunruhigt mich ein wenig, dass mir niemand sagte, wie und vor allem wann ich die nächsten anfallenden Rechnungen bezahlen soll. Einen Vertrag haben wir immer noch nicht, jedoch ein Sümmchen als Deposit musste ich beim Amt hinterlegen… Und wo ist überhaupt meine Kundennummer? Ich muss wohl bis zum nächsten Strom-Cut warten. Aber jetzt ist ja klar, wo ich hin muss … Inshallah!*

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* Inschallah (arabisch ‏إن شاء الله‎ i ‚so Gott will‘) ist eine häufig benutzte Redewendung in der arabischen Sprache mit der Kernbedeutung „hoffentlich“. Sie kann als fatalistische Haltung gedeutet werden, ist aber häufig nur Ausdruck einer Demutshaltung, wie sie in monotheistischen Religionen zum Ausdruck kommt: „Ohne Gottes Wille vermag der Mensch nichts“ (Vergleiche dazu die christliche Parallele „Sub conditione Jacobi“, dt. „So Gott will und wir leben“). In der Praxis dient die Redewendung auch oft dazu, eine klare Stellungnahme zu vermeiden und die Aussage nur zwischen den Zeilen anzudeuten.

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