Gurken und Tomaten | 5.

Was genau heute ist am beeindruckendsten: der Blick über das Jordantal nach Jericho bis hin zu Jerusalem, die Segnung mit schlammigem Jordanwasser an der „Neuen Taufstelle“, oder auf dem Berg Nebo dort zu stehen, wo einst Moses von Gott gestraft auf das verheißene Land schaute, das er niemals betreten würde? Ich kann mich nicht entscheiden, denn alles ist unglaublich.
Morgen geht’s wieder zurück und ich werde viele Eindrücke zu verarbeiten haben, auch habe ich wieder erlebt, wie eine Gruppe zusammenwachsen kann, wenn sie nur lange genug beisammen ist. Und seien die Mitglieder noch so unterschiedlich.

Da in Qatar wenig und nicht immer Local Food angeboten wird, verwenden wir bisher schon immer Gemüse aus Nachbarländern wie dem Libanon und Jordanien. Gurken und Tomaten, die das ganze Jahr über dort übers Land verteilt in Gewächshäusern angebaut werden, sind eh immer die bessere Wahl. Wer will schon die aufwändig importierte Hollandware unterstützen, wenn es nahe Alternativen gibt, die zudem noch besser schmecken? Der Blick hinter das Gemüse und über den Tellerrand wurde mir jetzt ermöglicht und dafür bin ich dankbar. Dass dieser Blick stark verbunden war mit der Geschichte der Christen zur biblischen Zeit und im heutigen Jordanien, die uns in unnachahmlicher Art und Weise in personae und en passant des – wie ich jetzt weiß – bekannten Dr. Dr. Dr. D., Theologe und Archäologe in Jerusalem und Amman, nahegebracht wurde, ist wahrlich ein Geschenk! Die nächste Konferenz ist in Beirut geplant und warum nicht auch das: Nach der Horizonterweiterung ist vor der Horizonterweiterung. Die meisten sitzen jetzt noch bis in die Puppen, aber mich erwartet nun das Bett. Um 6 Uhr früh geht’s los, heim zu Mann und Sohn.

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