Heute also Konferenzbeginn – nach Besuch der Innenstadt, erfolgreichem Kauf einer kleinen Olivenholz-Krippe aus Bethlehem und mit anschließender radebrechender Taxifahrt mit muffeligem Fahrer, der auch noch die arme U. aus Istanbul abzockt.
Nun also die Vostellungsrunde, die zum Teil recht illuster ausfällt (siehe Titel). Als Einführung gibt es Erläuterungen zur Flüchtlingssituation in Jordanien, dabei merke ich mir, dass die Türkei (1,59 Mio, Stand 2014), Pakistan, Libanon, Iran, Äthiopien und Jordanien die Länder sind, die die meisten Flüchtlinge aufnehmen. Dabei nimmt im Verhältnis zur Einwohnerzahl der Libanon die meisten auf (232 pro 1000) gefolgt von Jordanien (87 pro 1000). 51% der Flüchtlinge sind dabei unter 18!
Warum das Gemeindezentrum in Amman, in dem wir gerade sitzen, so eng mit dem Deutschen Archäologischen Institut verbunden ist, erläutert dann Dr. D. V. und erzählt dazu von der 25 jährigen Arbeit des Instituts in Israel und Jordanien, die mit Ausgrabungen das Christentum kulturhistorisch erforscht und die inhaltliche und örtliche religiöse Verbindung von Israel, Jordanien und Palästina darstellt und vermittelt. Danach gibt es einen Gottesdienst, in dem Stellen aus der Bibel vorgelesen werden, in denen es um Flucht geht. Das sind ganz schön viele. Dafür wandelt sich das Konferenzzimmer kurzerhand mittels einer Klapptüre, hinter der sich ein Altar befindet, in einen Gemeindesaal. Beim Gartenfest danach lernt man sich kennen, die Vertrauten tauschen sich aus. Ich halte meine Aufbautage nach 10 Fasten durch, knabbere Möhrchen, esse Linsen-Mandel-Auflauf und lausche dem Schlagabtausch von Erlebnissen, die der Mann und ich so furchtbar finden, sprich: keiner hört dem anderen zu. Aber es gibt lichte Momente, ich habe die Möglichkeit den Werdegang von Herrn Vieweger zu erfragen, als Theologiestudent in der DDR und später zusätzlich Archäologe, es gibt Jordanien-Stories eines Frankfurters – man versteht sich doch gleich – der seit 7 Jahren bei der GIZ in der Wasserversorgung arbeitet und die Lebensweisheiten eines Israeli mit mehreren Staatsbürgerschaften sowie die Erläuterungen zur ev. Gemeinde in den VAE eben jenes M. aus D., diese später dann in unserer neuen Unterkunft, dem Gästehaus der Theodor-Schneller-Schule. Hier kuschelt man sich zu später Stunde in Jugendherbergsambiente um den Hotspot, schreibt Nachrichten und redet eben immer weiter. Ich entferne mich gegen 23.30 Uhr. Ich habe mein Einzelzimmer, Regen und Donner sind draußen zu hören und ich schaue dem morgigen Tag relativ gelassen entgegen. Einige aus der Gruppe schlafen schon lange und das ist auch gut so.
Zitat des Tages: „Der König fliegt nach Hause“
(Nachdem mit unglaublichem Lärm eine Helikopter-Armada übers Haus brettert.)