Danke, Dietrich Lückoff

Der Dietrich ist am Sonntag gestorben. Einfach so, über Nacht.
Ich will hier eine Spur hinterlassen, hoffend, dass diesesmal das Netz nichts vergisst. Die Spur eines Menschen, der mein Leben 36 Jahre ununterbrochen bereichert hat.
Ihm verdanke ich mein erstes Originalkunstwerk mit Widmung, einen geplanten Kuss mit zusammengebissenen Zähnen und andere peinliche und liebevolle Begebenheiten, ihm verdanke ich die schönsten Geschichten, natürlich erzählt von ihm, natürlich erlebt mit ihm, die schlimmsten Schimpfworte, eigentümlichsten Situationen, egal ob mit 13, 20 oder mit über 40 Jahren. Nur durch ihn sah ich ganz Rom innerhalb nur eines Tages und seine besondere Stimme höre ich deutlich, wenn ich durch Italien reise, an Frankreich denke, in Berlin bin, nach Dillenburg fahre und auch hier in Qatar, wohin er partout nicht reisen wollte – zu »den wildgewordenen Beduinen«. Nicht zuletzt verdanke ich Dietrich und seiner Bine das Vorbild für das leben einer Beziehung, in unzerstörbarer Einheit, deren Rezept aus wenigen aber entscheidenden Zutaten besteht: Toleranz, gegenseitige Anerkennung und Respekt und tiefe Zuneigung.

Ich sehe Dietrich jetzt im Himmels-Diener, Kraehkamp hinterm Tresen und viele andere Freunde sind da. Wie sie aufschauen, als die Tür aufgeht und sagen: „Mensch Dietrich, da biste ja endlich!“

Mein Leben ist ärmer geworden.

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